Anreise (Samstag, 12. Oktober) 

Vier unserer sieben Mitsegler entschieden sich für die Anreise per Auto und machten sich Freitagabend ab Karlsruhe auf den Weg gen Süden. Mit viel Platz im Stadtmobil und freien Straßen kamen wir erstaunlich früh und ausgeruht in Kroatien an. Noch schnell zwei weitere Mitsegler am Flughafen Zadar eingesammelt, und schon konnte der Tag mit Einkauf und Bootsübernahme in Biograd beginnen. Die überfüllte Marina und ihre Parkplätze umging unsere letzte Mitseglerin elegant, durch Anreise mit eigenem Boot. Somit waren wir am frühen Abend komplett, eingecheckt und bereit für den Start am nächsten Tag.

Biograd – Up&Downs – Rovinj (Sonntag – Dienstag, 13.-15. Oktober)

Der Sonntag begann mit einer Begrüßung und anschließendem Brunch. Leider konnte uns das nur bedingt über die schlechten Nachrichten bezüglich der Wettfahrten hinwegtrösten: es war kaum Wind vorhergesagt, und noch war auch nicht sicher, ob wir überhaupt starten können. Trotzdem liefen um die Mittagszeit die etwa 50 am Croatia Coast Cup teilnehmenden Yachten aus und versammelten sich pünktlich um 14 Uhr dicht gedrängt um das Startschiff. Während der nun folgenden Up & Downs hatten wir dann doch guten Wind mit 3-4 Bft. Unsere Bavaria Cruiser 41S von 2017 lief gut und auch zum Trainieren der Spi-Manöver war der Wind ideal, wir wirkten als Crew eingespielter als wir es waren. Letztendlich erreichten wir sogar den 4. von 10 Plätzen in der BC41S-Einheitsklasse im ersten Lauf.

Die verdiente Erholungspause war kurz, gleich im Anschluss wurde die Mittelstrecke (ca. 100sm) gestartet. Nach anfänglicher Sortierung im Mittelfeld, konnten wir uns in den nächsten 12h bei einschlafendem Wind auf den 1. Platz vorarbeiten. Besonders nachts dümpelten wir schneller als die anderen Crews, ein Highlight war unser Rückwärtsüberholmanöver (kein Wind, nur Strömung) am nächsten Morgen. So langsam kamen wir auch der Spitze der Gesamtregatta näher, denn zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns auf dem insgesamt 4. Platz.    
Der Montag verging fast wind- aber auch reibungslos, die Ziellinie wurde um ca. 60sm vorverlegt. Wir hielten uns bis in Sichtweite der Ziellinie auf Platz 1 in unserer Klasse, bis geschah, was unweigerlich passieren musste. Knapp 5sm auf direktem Wege vor dem Ziel parkten wir uns nach allen Regeln der Kunst ein. Taktisch geschickt passierten uns 2 BC41S unter Land, wir erreichten das Ziel letztendlich um ca. 19 Uhr als Dritte.

Durch die Nacht wurde motort, bis wir am Dienstagmorgen Rovinj erreichten. Froh über die Duschen im nagelneuen Hafen von Rovinj gönnten wir uns eine kleine Auszeit. Über Mittag zog es die Crew in die wunderschöne Altstadt, u.a. auch auf den Kirchturm mit fantastischer Aussicht. Anschließend war wieder Essen angesagt, die rauen Mengen stets im Missverhältnis zum weniger rauen Wetter. Zur abendlichen Siegerehrung und Gelato Party musste man uns auch nicht lange überreden, die Ironie des Schicksals: der segelfreie Dienstag war der bis dahin windreichste Tag.

Rovinj – Up&Downs – Biograd (Mittwoch – Freitag, 16.-18. Oktober)

Wie an jedem Morgen bisher wurde auch am Mittwochmorgen das Skipperbriefing mit den Worten ‚Was für ein herrlicher Tag‘ begonnen – strahlender Sonnenschein und heute morgen tatsächlich noch mit etwas Wind! Für heute war ein Up & Down vor Rovinj geplant, die Mittelstrecke zurück nach Biograd sollte auf Grund von mangelndem Wind erst am darauffolgenden Morgen starten. Wir liefen relativ früh aus und hatten bis zum Start noch ein paar schöne Schläge mit gutem Wind.  

Das Up & Down starteten wir als 7te, konnten jedoch beim Downwindkurs mit dem Spi wieder einige Plätze gut machen und überquerten die Ziellinie erneut auf dem 4. Platz unserer Klasse. 

Da der Start der Langstrecke auf den nächsten Morgen verschoben worden war, motorten 50 Boote von Rovinj Richtung Süden nach Ilovik. Dort machten wir bei Dunkelheit an einer Boje in einer Bucht fest, der Start war für den nächsten Morgen um 10 Uhr angesetzt. Da jedoch auch morgens wenig Wind herrschte, wurde noch gebadet und wir starten erst gegen 14.30 Uhr auf die Mitteldistanz. Unsere Ambitionen hierfür lagen hoch, denn der Wind versprach einen langen Spischlag, was rückblickend auf die letzten Tage zu unserem Spezialgebiet geworden war! Unsere Hoffnungen bezüglich konstanten Windes wurden jedoch getrübt - der Wind wurde immer weniger. 

Die Mittelstrecke erwies sich als regelrechter Schwachwind-Krimi, starke Nerven waren gerade in der Nacht gefragt. Schlussendlich, nachdem wir bei Mondschein und mit einem nass herunterhängenden Spi vorbei an vielen kleinen Inseln gedümpelt waren, überquerten wir um 4:30 Uhr morgens auf Platz 7 unserer Klasse die Ziellinie. Schlussendlich kam die Crew geschafft, aber guter Dinge Freitag morgens um 8 Uhr wieder im Startort Biograd an.

Der Freitag gestaltet sich sehr entspannt. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Anlegerbier spaltete sich die Gruppe. Einige gingen an den Strand zu Entspannen und Baden, der Rest besuchte die Boot Show, die in der Marina in Biograd stattfand. Nachmittags gab es ein großes Buffet mit anschließender Siegerehrung. Der späte Nachmittag wurde an Bord verbracht. 

Abends gab es erneut ein Buffet mit einer Live Band, das eigentlich für die Boot Show organisiert war, über das wir uns aber auch sehr freuten. Hier gesellten sich schnell einige bereits angeheiterte Österreicher zu uns, die sich sehr um das (leibliche) Wohl unserer weiblichen Crew Mitglieder sorgten. Nachdem wir noch ein bisschen das Tanzbein geschwungen hatten, freuten wir uns schon alle auf eine Nacht an Bord, ohne Schichtplan. 

Abreise (Samstag, 19. Oktober)

Ein wenig erschöpft vom Vorabend ging es am Samstag morgen wieder Richtung Deutschland. Nachdem in Zadar noch ausgiebig gefrühstückt wurde und zwei Crewmitglieder am Flughafen abgesetzt wurden, ging es mit 5kg Mandarinen im Gepäck wieder Richtung Karlsruhe. Gegen Abend kamen alle wieder unversehrt in Karlsruhe an. 

Zurückblickend war die Woche in Kroatien ein wunderbares Leichtwindtraining, mit viel Zeit zum Kochen und einer gut organisierten Regatta mit schönem Rahmenprogramm. Rundum ein tolles Event! Auch in Erinnerung bleiben werden uns die vielen Kilos vernaschte Mandarinen, welche wir dank Steffi immer an Bord hatten :D Wir möchten besonders auch Dimi unseren Dank aussprechen, der uns mit viel Humor und Geduld bei wenig Wind die Woche über geskippert hat.

 

Datum: 12.10.19 - 19.10.19
Revier: Kornaten
Skipper: Dimitrij Hilt
Boot: Bavaria Cruiser 41S „Easy Eleven II”
Crewstärke: 7
Studentische Teilnehmer: 3
Start- & Zielhafen: Biograd, Marina Kornati
Zurückgelegte Seemeilen: 260
Beste ASK-Platzierung: 4/10 (Klasse Bavaria Cruiser 41S)
Projektleiter: Dimitrij Hilt
Bericht: Jan & Katharina